Masern

Quelle: impfen-info.de

Infektion

“Masern werden durch Viren verursacht. Sie werden nur von Mensch zu Mensch übertragen und gehören zu den ansteckendsten Krankheiten. Die Viren werden durch Tröpfchen, z. B. beim Husten, Niesen oder Sprechen übertragen. Fast jeder Kontakt von ungeschützten Personen mit einem Erkrankten führt zu einer Ansteckung. Sogar auf mehrere Meter Entfernung ist das möglich. Bereits fünf Tage vor Auftreten des Hautausschlags sind Infizierte ansteckend.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich eine Welt ohne Masernkranke zum Ziel gesetzt. Aufgrund breit angelegter Impfkampagnen sank die Anzahl der Maserntoten weltweit von 873.000 im Jahr 1999 auf 164.000 im Jahr 2008.  Nord- und Südamerika, Skandinavien, viele Länder in Osteuropa und einige Staaten im Süden Afrikas sind frei von Masern. In Deutschland erkranken jedes Jahr mehrere hundert Menschen an Masern, selten treten auch Todesfälle auf.

Krankheitsbild und Ansteckungsgefahr bei Masern

Ungefähr zehn bis zwölf Tage nach der Ansteckung kommt es zu grippeähnlichen Symptomen wie hohem Fieber, Augenrötung und Husten. An der Wangenschleimhaut treten kleine weißliche Flecken auf („Koplik-Flecken”). Zwei bis drei Tage später beginnt der typische Ausschlag im Gesicht und hinter den Ohren, breitet sich dann über den ganzen Körper aus und verschwindet nach ungefähr drei bis vier Tagen wieder. Auch das Fieber klingt dann ab.

Masern schwächen vorübergehend das Immunsystem, zusätzliche Erreger können Komplikationen wie Mittelohrentzündung oder Bronchitis verursachen. In ein bis sechs Prozent der Masern-Fälle tritt eine Lungenentzündung auf, die auch für die Mehrzahl der masernbedingten Todesfälle verantwortlich ist.

Bei zehn von 10.000 an Masern Erkrankten – vor allem Jugendlichen und Erwachsenen- kann es zu einer Gehirnentzündung kommen. Von diesen zehn Erkrankten sterben ein bis zwei. Bei etwa zwei bis drei Betroffenen bleiben schwere Folgeschäden wie geistige Behinderungen und Lähmungen zurück.

Im Mittel sieben Jahre nach einer Masern-Erkrankung kann in ein bis zehn von 100.000 Masernfällen eine so genannte SSPE (subakute sklerosierende Panenzephalitis) auftreten. Diese ist durch eine unaufhaltsame und schleichende Zerstörung der Zellen des Gehirns gekennzeichnet und führt nach zwei bis drei Jahren zum Tod. Junge Säuglinge sind besonders gefährdet. In Deutschland traten von 2003 bis 2009 insgesamt 19 SSPE-Fälle bei Kindern unter 16 Jahren auf.

Eine ursächliche Therapie gegen Masern gibt es nicht. Nur eine Behandlung der Krankheitszeichen, wie z.B. Fieber, ist möglich. Antibiotika sind gegen Erkrankungen, die durch Viren ausgelöst werden, jedoch wirkungslos. Sie kommen in der Regel erst zum Einsatz, wenn durch Bakterien verursachte Komplikationen wie Mittelohr- oder Lungenentzündung auftreten. Auch aus diesem Grund bietet die Impfung den wirksamsten Schutz.

Impfung

Mehr als die Hälfte der Masernfälle betreffen heute Jugendliche und junge Erwachsene. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) seit 2010 allen Erwachsenen, die nach 1970 geboren sind und nicht bzw. in der Kindheit nur einmal gegen Masern geimpft wurden, eine Impfung gegen Masern. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung vor allem auch allen, die im Gesundheitsdienst, in Gemeinschaftseinrichtungen (z.B. Kindergarten) oder in der Betreuung von Personen mit stark geschwächtem Immunsystem arbeiten.

Die Impfung sollte vorzugsweise mit einem Impfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) erfolgen, denn auch bei Mumps und Röteln gibt es häufig Impflücken.

Anders als bei Erwachsenen ist für Kinder eine Impfung in zwei Schritten empfohlen. Die erste Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln sollte im Alter von 11-14 Monaten und die 2. Masern-Mumps-Röteln-Impfung im 2. Lebensjahr im Alter von 15-23 Monaten durchgeführt werden. Die 2. Impfung ist dabei keine so genannte „Auffrischimpfung“, sondern wichtig für einen sicheren und kompletten Impfschutz. Ältere Kinder und Jugendliche mit unvollständigem Impfschutz, sollten die Impfungen so bald wie möglich nachholen.”

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