Die Angiographie ist eine Darstellung der Blutgefäße mit Hilfe von Röntgenstrahlen und Kontrastmittel. Die Untersuchung dient zur Diagnose wichtiger Gefäßerkrankungen, wie z.B. Gefäßverengungen, akute Gefäßverschlüsse oder Thrombosen. Sie kann aber auch zur Erfolgskontrolle nach operativen Eingriffen eingesetzt werden. Ein großer Vorteil der Angiographie ist, dass während der Untersuchung auch Eingriffe im Gefäß vorgenommen werden können. Dazu gehören z.B. Blutgerinnsel aufzulösen oder verengte Gefäße zu dehnen.

Wann wird eine Angiographie durchgeführt?

Die Angiographie wird bei Verdacht auf Gefäßeinengungen, -verschlüsse oder -missbildungen durchgeführt. Angiographie ist ein Überbegriff für die Röntgenuntersuchung der Blutgefäße. Die Untersuchung der Arterien wird Arteriographie, der Venen Phlebographie und der Lymphgefäße Lymphographie genannt. Der Vorteil bei Angiographie ist, dass sie bei Gefäßgebieten, die für den Ultraschall nicht zugänglich sind, eingesetzt werden kann. Nach der Untersuchung entscheidet der Arzt über weitere Behandlungsmöglichkeiten.

Wie läuft die Untersuchung ab?

Die Angiographie wird sowohl unter örtlicher Betäubung als auch in Vollnarkose durchgeführt. Die Dauer der Untersuchung kann zwischen einer halben und zwei Stunden betragen. Die Arterien werden mit Hilfe von Kontrastmittel auf den Röntgenbilder sichtbar gemacht, da das Kontrastmittel die Röntgenstrahlung stärker als das umgebende Gewebe absorbiert. Durch die Kontrastmittel lassen sich die Gefäße mit den Nebenästen von dem umliegenden Gewebe deutlich hervorheben, sie erscheinen auf dem Röntgenbild weiß. Vor der Untersuchung werden anliegende Haare abrasiert um keimfreie Untersuchungsgebiete zu schaffen. Anschließend wird eine Hohlnadel in eine Arterie, Vene oder in das Gewebe eingeführt. Das Kontrastmittel wird über diese Hohlnadel injiziert. Das ist die so genannte direkte Angiographie. Da nur die wenigsten Arterien leicht zugänglich sind, muss häufig ein sehr dünner und flexibler Katheter, über welchen das Kontrastmittel injiziert wird, durch ein Gefäß bis zur gewünschten Stelle vorgeschoben werden. Dieses Verfahren wird indirekte Angiographie genannt. Die Gefäßinnenhaut hat keine Nervenfasern, daher spürt der Patient beim Vorschieben des Katheters nichts. Beim Injizieren des Kontrastmittels kann ein Spannungsgefühl im Herzgegend auftreten. Dieses lässt aber schnell nach. Bei der modernen digitalen Substraktions-Angiographie wird über das zu untersuchende Körpergebiet zunächst eine so genannte Leeraufnahme ohne Kontrastmittel gemacht. Anschließend wird in die Blutgefäße dieser Körperregion ein Kontrastmittel injiziert und es werden weitere Röntgenaufnahmen gemacht. Danach werden die störenden Bildelemente wie z.B. die Knochen herausgerechnet, so dass nur noch die Abbildungen der Gefäße übrig bleiben.

Was sollte man dabei beachten

Vier Stunden vor der Untersuchung muss der Patient nüchtern bleiben. Nach der Untersuchung ist auf ausreichendes Flüssigkeitszufuhr zu achten. Um gute Bilder über die Gefäße zu bekommen ist eine Bewegungsruhe der Patienten erforderlich. Bei der Angiopathie treten selten Komplikationen auf. Jedoch kann es selten zu Nachblutungen, Entzündungen oder Herzrhythmusstörungen kommen. Das Kontrastmittel kann die Nieren schädigen oder allergische Reaktionen hervorrufen. Bei Schilddrüsenüberfunktion kann das jodhaltige Kontrastmittel Störungen der Schilddrüsenfunktion hervorrufen. Über dieses und Allergien muss der Arzt vorher unbedingt informiert werden.

Quelle: www.arztpraxis.biz